Die Vorteile von Gold- und Silberbarren von LBMA-Händlern

Das Angebot an Gold- und Silberbarren für Investoren ist groß. Sie sind in vielen attraktiven Stückelungen verfügbar, sodass die passende Größe für jedes Anlagevolumen dabei ist. Doch welche Rolle spielt dabei die LBMA-Zertifizierung der Barrenhersteller?
Die Vorteile von Gold- und Silberbarren von LBMA-Händlern

Neben Münzen sind vor allem Edelmetallbarren bei Kapitalanlegern gefragt. Zwar verfügen sie meist über weniger aufwendige Designs als die runden Anlageprodukte, doch haben sie auch viele Vorteile. Während beliebte Gold- und Silbermünzen wie Krügerrand, Maple Leaf, Känguru oder Wiener Philharmoniker aufgrund des Herstellungsverfahrens mit zum Teil hohen Aufschlägen gehandelt werden, orientiert sich der Preis der rechteckigen Stücke enger am jeweiligen Edelmetallkurs. Besonders deutlich wird der Unterschied bei größeren Barren. Somit erhalten Investoren mehr Gold oder Silber für ihr Vermögen.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die vielen unterschiedlichen Gewichtsklassen, in den Barren angeboten werden. So sind Goldbarren unabhängig vom Hersteller in 17 verschiedenen Größen von 0,5 Gramm über 1 Feinunze oder 1 Kilogramm bis zu 400 Unzen (12,4 kg) verfügbar. Bei Silberbarren sind es sogar 18 unterschiedliche Klassen von 1 Gramm über 1 Silberunze, 5 Kilogramm oder 1.000 Unzen (31,1 kg).

Barren-Anleger schätzen zudem die fortlaufend aufgeprägten Seriennummern sowie die Herstellernachweise, die ebenfalls direkt auf dem Edelmetall zu finden sind oder in Form von Zertifikaten beiliegen. Durch diese Angaben lässt sich die Echtheit von Barrengold oder -silber jederzeit belegen und dessen Herkunft ermitteln. Dies erweist sich insbesondere beim späteren Verkauf an Edelmetallhändler oder Privatanleger als wertvoller Pluspunkt.

Was sind LBMA-zertifizierte Hersteller?

Die London Bullion Market Association (LBMA) ist eine internationale Organisation in welcher mehr als 150 Unternehmen aus über 30 Ländern mitwirken. Dabei handelt es sich überwiegend um Hersteller oder Produzenten von Edelmetallen sowie Händler, Rohstoff-verarbeitende Betriebe, Veredler und Banken. Privatpersonen sind jedoch nicht zugelassen. Die Vereinigung koordiniert den Handel am London Bullion Market – dem größten außerbörslichen Handelsplatz für physisches Edelmetall. Außerdem ermittelt die LBMA mehrmals täglich die Edelmetallkurse im so genannten »Goldfixing« oder »Silberfixing«.

Weiterhin erfüllt die LBMA zwei wichtige Aufgaben. Zum einen müssen sich Barrenhersteller einem strengen Prüfverfahren unterziehen, um das begehrte LBMA-Zertifikat zu erhalten. Die Kriterien besagen, dass Hersteller wenigstens fünf Jahre am Markt etabliert sein und ein Mindestproduktionsvolumen von 10 Tonnen Gold oder Silber im Jahr nachweisen müssen. Darüber hinaus muss das Nettovermögen des Unternehmens mindestens 15 Millionen Britische Pfund (etwa 16,7 Millionen Euro) betragen. Zudem sind die Hersteller zur nachhaltigen Edelmetallgewinnung (Gold- oder Silber-Recycling) verpflichtet.


© Argor Heraeus

Die zweite Aufgabe der LBMA besteht darin, den »Good Delivery Standard« für Barren zu definieren und zu überwachen. Hersteller, die ihre Produkte am London Bullion Market handeln möchten, müssen Barren produzieren, welche diese Kriterien erfüllen.

Derzeit sind rund 70 internationale Edelmetallhersteller in der sogenannten Good Delivery List der LBMA aufgeführt. Allerdings müssen sich die Unternehmen einem jährlichen Check unterziehen. Die Liste wird ständig aktualisiert. Zu den in Deutschland bekanntesten Herstellern zählen unter anderem: Argor-Heraeus SA (Schweiz), C. Hafner GmbH (Deutschland), Heimerle + Meule GmbH (Deutschland), Umicore SA (Belgien) oder Valcambi SA (Schweiz).

Wofür steht der Good Delivery Standard?



Die LBMA gibt genaue Vorgaben heraus, wie Goldbarren oder Silberbarren beschaffen sein müssen, damit Hersteller die Zertifizierung erhalten. Definiert werden die Merkmale nach dem »Good Delivery Standard«. Er legt Gewicht, Größe, Feingehalt und Markierungen fest. Nur wenn Barren diese Normen erfüllen, erhalten Hersteller das begehrte Zertifikat.

Die LBMA gibt jedoch kein spezielles Siegel heraus, mit welchem die Gold- und Silberbarren gekennzeichnet werden können. So hat jeder Hersteller seinen eignen individuellen Stempel – meist ein Logo – das zur Kennzeichnung genutzt wird. Häufig ist es mit einem Zusatz wie »Melter Assayer« (Schmelzer-Prüfer) kombiniert.

Die Good Delivery-Vorgaben im Überblick:

 

Goldbarren

Basis 400 Feinunzen (12,4 kg)

Silberbarren

Basis: 1.000 Feinunzen (31,1 kg)

Gewicht

mindestens 10,9 kg oder 350 Unzen

höchstens 13,4 kg oder 430 Unzen

mindestens 23,3 kg oder 750 Unzen

höchstens 34,2 kg oder 1.100 Unzen

Abmessungen

Grundfläche: 250 x 70 mm (+/- 40 mm)

Höhe: 35 mm (+- 15 mm)

Grundfläche: 300 x 130 mm (+/- 50 mm)

Höhe: 80 mm (+/- 20 mm)

Feingehalt

mindestens 999,0 /1000 (99,5 %)

Mindestens 999,9/1000 (99,9 %)

Markierungen

Seriennummer, Herstellerstempel, Feinheit (auf vier Stellen genau), Produktionsjahr

Seriennummer, Herstellerstempel, Feinheit (auf vier Stellen genau), Produktionsjahr

Barren von Herstellern kaufen, die kein LBMA-Zertifikat besitzen?



Barren, die von LBMA-zertifizierten Herstellern stammen, genießen weltweit ein hohes Ansehen. Denn so können sich Käufer sicher sein, echte und qualitativ hochwertige Ware zu bekommen. Das trifft jedoch nicht nur auf 400-Unzen-Goldbarren oder 1.000-Unzen-Silberbarren zu. Diese Größen sind eher für Banken oder andere institutionelle Anleger interessant. Allerdings bringen die meisten LBMA-Hersteller auch Barren in kleineren Stückelungen heraus, die mehr für Privatanleger geeignet sind.

Darüber hinaus stellen Anlagebarren von Herstellern ohne LBMA-Zertifikat einen ebenso hohen Wert da. Denn Gold ist Gold, sofern Feinheit und Gewicht stimmen. Wichtig dabei ist, bei seriösen Edelmetallhändlern im Ladengeschäft oder im Onlineshop zu kaufen. Diese lassen sich zum Beispiel an der transparenten Darstellung ihrer Unternehmensdaten erkennen. In der Regel kann jeder Händler den Ursprung seiner physischen Edelmetalle nachweisen, ganz gleich von welchem Hersteller diese stammen.

Beim Ankauf von Barren aus Gold, Silber oder anderen Weißmetallen werden die angebotenen Stücke ohnehin einer Prüfung unterzogen. Der Edelmetallhändler hat es bei Barren von LBMA-Händlern jedoch wesentlich leichter, die Echtheit zu kontrollieren.

Fazit: Barren von LBMA-Herstellern besitzen verbriefte Qualität

Das Zertifikat der London Bullion Market Association (LBMA) gibt Anlegern die Sicherheit, qualitätsvolle Goldbarren oder Silberbarren von international bekannten und renommierten Herstellern zu erwerben. Bei einem späteren Verkauf des Edelmetalls kann sich dies positiv auswirken, da komplizierte Prüfverfahren zur Echtheit für den Händler entfallen.

Hier können Sie die Preise beliebter Größen von Gold- und Silberbarren vergleichen:

Credits für Headerbild: © Argor Heraeus

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