Kursanstieg der Weißmetalle im Ukraine-Krieg

Einmal mehr sind die wichtigsten Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium zur Vermögenssicherung in Krisenzeiten gefragt. Das belegen die teilweise massiven Kursanstiege an den internationalen Märkten. Doch nicht nur Anleger greifen derzeit zu.
Kursanstieg der Weißmetalle im Ukraine-Krieg

Während sich der Goldpreis derzeit auf Rekordniveu bewegt und von einem Allzeithoch zum nächsten springt, ziehen die Kurse von Silber, Platin und Palladium ebenfalls kräftig an. Im gleichen Umfang verzeichnen die Aktienwerte an den internationalen Börsen weitere Verluste. Grund dafür ist der Russlandkrieg gegen die Ukraine. Der Konflikt treibt weltweit und auch hierzulande die Rohstoff- und Energiepreise in die Höhe und sorgt für eine weiter ansteigende Inflation. Daher ist es kein Wunder, wenn Investoren derzeit Risikogeschäften eher den Rücken kehren und stattdessen auf Edelmetalle als bewährte Krisenwährung setzen.

Als neuer »Schwarzer Donnerstag« ist der 24. Februar 2022 bereits in die Geschichte eingegangen, als die russischen Truppen in die Ukraine einmarschiert sind. Seither wehrt sich das ukrainische Volk offensichtlich erfolgreich gegen die militärische Übermacht aus dem Nachbarland. Dennoch ist die Lage in vielen ukrainischen Städten kritisch, und inzwischen sind mehr als zwei Millionen Menschen auf der Flucht vor den kriegerischen Auseinandersetzungen. Derweil hat Russlands Präsident Putin Europa und der westlichen Welt öffentlich mit dem Einsatz von Atombomben gedroht, sollte sich die Verteidigungsallianz NATO in die Kampfhandlungen einmischen oder die Wirtschaftssanktionen erweitern. Szenarien wie diese lösen unter der Bevölkerung Ängste aus und schüren das Bedürfnis, vorhandenes Vermögen zu sichern. Dazu bieten sich neben Goldmünzen und Goldbarren auch Anlageprodukte aus Weißmetallen an, die derzeit wieder sehr gefragt sind.

Silberpreis auf dem Weg zum neuen 10-Jahreshoch?

Die Edelmetallkurse werden täglich auf Basis von Angebot und Nachfrage an den internationalen Börsen für eine Feinunze (31,103 Gramm) ausgehandelt und in US-Dollar ausgegeben. Der Wert wird anschließend auf die jeweilige Landeswährung zum aktuellen Kurs umgerechnet. Während für den Weltmarkt der Dollarwert entscheidend ist, spielen die Preise in Euro für europäische und insbesondere für deutsche Anleger eine wichtigere Rolle.

Das trifft speziell auf den Silberpreis zu, denn das weiße Edelmetall ist als Investitionsprodukt sehr beliebt. Verhielt sich Silber in den letzten zwölf Monaten noch verhalten und rutschte im Oktober 2021 sogar unter die 19-Euro-Marke, verzeichnet der Kurs seit Ende Februar 2022 einen deutlichen Aufwärtstrend. Als Auslöser ist ganz klar die Eskalation in Osteuropa und die damit verbundene Unsicherheit zu sehen. So kletterte der Silber-Spotpreis am 8. März auf über 24 Euro. Diesen Wert erreichte Silber zuletzt im August 2020 im ersten Jahr der Coronavirus-Pandemie. Von seinem Allzeithoch von 32,69 Euro aus Ende April 2011 (ausgelöst unter anderem durch einen schwachen US-Dollar) ist der Silberpreis derzeit jedoch noch weit entfernt.

Die erhöhte Nachfrage nach dem weißen Edelmetall kommt jedoch nicht allein durch Investoren, die ihr Kapital verstärkt in Silbermünzen oder Silberbarren anlegen. Durch den von der Europäischen Union (EU) nunmehr beschleunigten Prozess, sich aus fossilen Energien hin zu erneuerbaren zu bewegen, ruft eine gesteigerte Nachfrage aus der Fotovoltaik-Industrie hervor. Darüber hinaus ist Silber ein Schlüsselrohstoff, wenn es um die Produktion von 5G-Smartphones geht. Daher vermuten Experten einen weiter steigenden Silberpreis.

Silberpreis Chart - Silber-Spotkurs

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Platin mit konstanter Größe?

Nach seinem heftigen Absturz im März 2020 auf unter 600 Euro je Feinunze konnte sich der Platinpreis mit Zwischenhochs im Frühjahr 2021 wieder fangen. Anfang März 2022 kletterte der Spotpreis durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine nach langer Zeit wieder auf mehr als 1.000 Euro. Sein historisches Hoch erreichte Platin mit 1.493,90 Euro im Februar 2008 während der weltweiten Finanzkrise. Analysten sagen dem Platinpreis inzwischen konstante Höhen von bis zu 1.150 Euro voraus.

Das werden insbesondere Anleger begrüßen, die bereits in Platinmünzen oder Platinbarren investiert haben. Das graue Edelmetall findet jedoch überwiegend in der Automobilindustrie Verwendung bei der Produktion von Abgaskatalysatoren für Dieselfahrzeuge. Darüber hinaus wird Platin für Brennstoffzellen oder in der Wasserstofftechnologie genutzt.

Platinpreis Chart - Platin-Spotkurs

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Fehlt Palladium bald auf breiter Front?

Auch beim grauglänzenden Edelmetall Palladium lassen sich signifikante Preisanstiege beobachten. Viele Monate bewegte sich der Palladiumkurs unterhalb von 2.000 Euro, was insbesondere einem Überangebot geschuldet war. Ausgelöst durch den Ukraine-Krieg setzte Ende Februar 2022 jedoch eine Trendwende ein und der Palladiumpreis erreichte sein neues Allzeithoch von annähernd 3.000 Euro für eine Feinunze.

Grund für den rasanten Anstieg ist die Befürchtung der Anleger auf einen Engpass. Denn mit rund 40 Prozent der weltweiten Palladiumförderung ist Russland führend in der Minenproduktion. Der Exportstopp könnte durch die Erweiterung der EU-Sanktionen gegen das kriegsführende Land hervorgerufen werden. Denkbar ist ebenso, dass die russische Regierung selbst die Ausfuhr als Gegensanktion stoppt. Zudem ist bereits der übliche Transportweg unterbrochen, da der europäische Luftraum für Flüge aus Russland größtenteils geschlossen ist. Es ist also davon auszugehen, dass nicht nur der Rohstoff allgemein knapper wird, sondern auch Anlageprodukte wie Palladiummünzen oder Palladiumbarren.

Palladiumpreis Chart - Palladium-Spotkurs

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Fazit: Edelmetalle als Wertspeicher

In der westlichen Welt ist die Angst vor einem dritten Weltkrieg mit Nuklearwaffen groß. Nun sind besonnene Entscheidungen der NATO-Staaten gefragt, um eine Katastrophe zu verhindern. Bereits jetzt hat der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine für einen dramatischen Anstieg der Rohstoffpreise gesorgt. Als Resultat davon steigt die Inflation weiter an, die Energiekosten waren noch nie so hoch. In dieser Situation ist es nur zu verständlich, dass die Menschen auf die bewährten Krisenmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium als Wertspeicher vertrauen.

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