Was sind Goldautomaten?

Den schnellen Weg zum Gold verspricht der Hersteller »Gold To Go« aus der Schweiz mit seinen ungewöhnlichen Goldautomaten. Sie stehen in Einkaufszentren oder Autohäusern und bieten hochwertige Goldbarren an. Wie funktionieren die Systeme?
Was sind Goldautomaten?

Automaten, die Getränke, Snacks und Zigaretten in öffentlichen Bereichen bereitstellen, sind uns seit vielen Jahren vertraut. Zu finden sind sie etwa an Bahnhöfen, in Hotels oder bei Sportveranstaltungen. Und Bargeld lässt sich quasi rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche aus Bankautomaten ziehen. Auch an diesen Komfort haben wir uns längst gewöhnt. Was aber sind Goldautomaten, wer stellt sie auf und wo befinden sie sich? Bislang konnten Anleger Edelmetalle ausschließlich im stationären Fachhandel kaufen oder in seriösen Onlineshops. Tatsächlich hat sich der Schweizer Anbieter Gold To Go auf Herstellung und Vertrieb spezifischer Systeme spezialisiert, die physische Goldbarren ausgeben. Nach der Bezahlung landet die gewählte Einheit wie die Cola-Flasche oder der Schokoriegel ganz einfach im Ausgabefach.

Dabei handelt es sich nicht etwa um Gold zweiter Wahl oder von geringerer Feinheit. Angeboten werden zum Beispiel zertifizierte Goldbarren des Schweizer Herstellers Argor Heraeus mit einem Feingehalt von 999,9 Tausendstel. Sie stehen in der Auswahl zu 1, 2, 5, 10 und 20 Gramm zur Verfügung sowie zu 1 Unze (31,103 g). Damit bieten die Verkaufsautomaten für jedes Budget die passende Stückelung. Käufer können entweder mit Bargeld bezahlen oder eine klassische EC-Karte verwenden. Dadurch ist auch der anonymisierte Goldkauf möglich, denn die Bargeldobergrenze für Edelmetallkäufe liegt in Deutschland bei 2.000 Euro. Goldmünzen sind am Goldautomaten jedoch nicht zu bekommen, da das Preis-/Leistungsverhältnis bei Goldbarren in aller Regel günstiger ist.

Zur Auswahl stehen 6 Größen von 1 Gramm bis 1 Unze, Bild: © Gold To Go AG
Zur Auswahl stehen 6 Größen von 1 Gramm bis 1 Unze, Bild: © Gold To Go AG

Wie funktioniert der Goldkauf am Automaten?

Der Einkauf am Goldautomaten geht ebenso einfach wie das Ziehen eines Snacks. Kunden, die einen Goldbarren kaufen möchten, können zunächst die gewünschte Stückelung über das Warenschaufenster selektiert. Das geht einfach per Fingertipp auf dem Touchscreen-Display des Verkaufsautomaten. Anschließend wird die gewünschte Bezahlmethode entweder in bar oder per Karte ausgewählt. Sobald der Bezahlvorgang abgeschlossen ist, wird der Artikel über das Ausgabefach zur Verfügung gestellt. Über diesen Weg wird auch das Wechselgeld ausgezahlt, sofern Barzahlung ausgewählt wurde. Ebenso erhalten Kunden einen Einkaufsbeleg. Dabei wird der Preis für die einzelnen Barren alle 60 Sekunden an den aktuellen Goldkurs angepasst.

Alle Goldbarren sind in einem hochwertigen Schiebeetui verpackt und eignen sich daher auch gut als Geschenk. Zudem verfügen die Barren über eine versiegelte Blister-Innenverpackung, für den optimalen Schutz des Edelmetalls. Die Echtheit der Goldbarren belegt das originale Melter Assayer-Siegel sowie die Barrennummer. Sie stammen von Scheideanstalten, die von der London Bullion Market Assocciation (LBMA) zertifiziert sind und auf der Good Delivery List eingetragen sind. Damit werden nur Rohstoffe aus geprüften Quellen verwendet. Ihre Gewinnung erfolgt umweltschonend und sozialverträglich sowie ohne Kinderarbeit.

Nach Auswahl und Bezahlung landet der Goldbarren im Ausgabefach, Bilder: © Gold To Go AG
Nach Auswahl und Bezahlung landet der Goldbarren im Ausgabefach, Bilder: © Gold To Go AG

Wie ist das Automatengold gesichert?

Die Goldautomaten bestehen aus einbruchsicherem Stahl. Sie verfügen über eine integrierte Diebstahlsicherung sowie Absicherungen gegen Stromschwankungen und Hackerangriffe (Smurfing-Schutz). Ausgestattet sind sie mit manuellen und elektronischen Verriegelungssystemen. Manipulationssichere Geldkassetten und getrennte Warenschächte mit RFID-Kennung (Radio Frequency Identification) für die Goldbarren sollen für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Auch der Schutz der Kunden steht im Fokus. Bei der Bezahlweise mit EC-Karte werden die Daten über eine gesicherte Verbindung übertragen. Dabei ist die Funktionsweise ähnlich wie bei Bezahlautomaten in Parkhäusern oder Geldautomaten.

Laden Goldautomaten zur Geldwäsche ein?

Die Bargeldobergrenze von 2.000 Euro besteht in Deutschland seit 2020. Sie wurde von der Europäischen Union (EU) zur Geldwäscheprävention und Terrorismusbekämpfung eingeführt und ist in der vierten Geldwäscherichtlinie festgehalten. Anzuwenden ist sie beim Barkauf von Waren aller Art, also auch bei Edelmetallen, die im Ladengeschäft erworben werden – und damit ebenfalls bei Goldautomaten.

Überschreitet die Auswahl einen Warenwert von insgesamt 2.000 Euro, verlangt der Goldautomat einen Identitätsnachweis, sonst kann der Kauf nicht abgeschlossen werden. Dies bezeichnet der Hersteller auch offiziell als Geldwäscheprävention. Hierfür ist das Gold-To-Go-System mit einem Passport-Scanner ausgestattet, der zum Beispiel den Personalausweis scannt und diesen mit dem Kaufvorgang im internen System speichert sowie per gesicherter VPN-Verbindung an ein Rechenzentrum übermittelt.

Rein theoretisch ließe sich diese Formalität jedoch umgehen, indem der Käufer mehrere Kaufvorgänge nacheinander ausführt. Denn wenn mit Bargeld bis jeweils 1.999,99 Euro bezahlt wird, ist kein Nachweis erforderlich. Allerdings ist die Geldwäschegefahr bei Goldanlagen laut Fachvereinigung Edelmetalle (FVEM) generell eher als gering einzustufen.

Wo befinden sich die Goldautomaten?

Da es sich um hohe Sachwerte handelt, sind die Goldautomaten ausschließlich in abgeschlossenen und gesicherten Orten aufgestellt, wie zum Beispiel bei Juwelieren, in ausgewählten Autohäusern oder in großen Einkaufszentren, wie etwa Milaneo in Stuttgart oder Olympia in München. Weitere Standorte befinden sich bei süddeutschen Banken oder in exklusiven Gastronomiebetrieben wie der H’ugo’s Pizza-Bar-Lounge in der bayerischen Landeshauptstadt.

Für wen ist der Goldbarrenkauf am Automaten geeignet?

Der Einkauf am Goldautomaten eignet sich für alle Interessenten, die schnell und unkompliziert sowie bei Bedarf auch völlig anonymisiert hochwertige Goldbarren erwerben möchten. Da es sich um zertifiziertes Edelmetall handelt, kann es als Anlageprodukt, Sammlerstück, Andenken oder zum Verschenken verwendet werden. Die Auswahl betrifft jedoch eher kleinteilige Goldbarren, weshalb der Kauf für erfahrene Investoren mit anderen Mengenansprüchen weniger interessant sein dürfte.

Wer Gold am Automaten kauft, sollte sich zudem des hohen Sachwerts bewusst sein, der nach dem Erwerb sicher nach Hause oder zur Lagerstätte transportiert werden muss. Das gleiche Risiko gilt selbstverständlich auch für den Einkauf im Ladengeschäft. Alternativ bleibt die Bestellung im Online-Fachhandel mit Lieferung per Werttransport.

Fazit: Ideal als Andenken oder Mitbringsel

Goldautomaten stellen eine Alternative zum klassischen Ladengeschäft dar und bieten Interessenten den Kauf zertifizierter Goldbarren an eher ungewöhnlichen Plätzen. Daher sprechen sie wohl überwiegend Gelegenheitskäufer an und solche, die ein besonderes Mitbringsel oder Andenken im Rahmen einer Veranstaltung erwerben möchten. Wer mehr Zeit für seinen Goldkauf mitbringt, sollte vor dem Kauf auf jeden Fall die Preise vergleichen - beispielsweise in unserem Preisvergleich für Goldbarren.

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